Mein Opa liegt (eigentlich "nur" auf die Hüfte gestürzt) jetzt seit mehreren Tagen mit nem Multiorganversagen auf Intensiv, weil er sich im Krankenhaus ne Lungenentzündung geholt hat :( Donnerstag sah es so aus, als würde ers nicht schaffen... hat sich jetzt zwar einigermaßen stabilisiert, aber auf verdammt schlechtem Niveau. Am Wochenende erstmal mit meiner Familie verbracht und natürlich auch viel geredet, auch über Entscheidungen die auf uns zu kommen können. Ich bin mir sicher, er hätte das so selbst nie für sich gewollt, aber da es keine Patientenverfügung gab, wurde jetzt erstmal alles gemacht. War auch schwer meiner Tante klar zu machen, dass das was dort jetzt läuft eher "Gott spielen" ist, als eventuell später die Maschinen auszuschalten. Es ist noch nicht so lang her, da sind die Menschen zu Hause gestorben, da hat keiner ne Magensonde zur künstlichen Ernährung, ne Dialyse oder ne künstliche Beatmung bekommen. Die Frage hat sich einfach nicht gestellt. Heutzutage bekommt man ein schlechtes Gewissen und das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen, wenn man sich gegen diese ganzen Maschinen und Schläuche entscheidet. Leidtragender ist aber eigentlich der arme Mensch, der sich nicht mehr selbst äußern kann. Ich hab das schon oft beobachtet, was jetzt bei uns in der Familie live passiert. Das macht mich eigentlich wütender und hilfloser als der eigentliche Krankheitsverlauf. Ich weiß auch garnicht, was ich meinem Opa wünschen soll, ich weiß nur, was ich ihm nicht wünsche: nämlich als Pflegefall zu enden.
In diesem Sinne: Auch wenns nen Scheißthema ist, sprecht mit euren Eltern und Großeltern darüber was sie im Fall der Fälle (der hoffentlich nie auftritt) für sich selbst wollen. Am Besten macht ne Patientenverfügung mit ihnen. Wir haben das immer vorgehabt, nie umgesetzt und jetzt hängt mein Opa vollverkabelt an den Maschinen,..
Tut mir sehr leid mit deinem Opa. Was das Thema sterben dürfen angeht, stimme ich dir voll zu, ist in meiner Familie auch alles geklärt und festgehalten.
Hab das auch so mitgemacht. Und das ist wirklich nicht schön mitanzusehen.
Leider ist es halt zu spät, wenn's mal soweit ist, noch zu fragen, wie es die person denn gerne hätte, wie man mit ihr umgeht...
grundsätzlich finde ich diese sterbehilfeorganisationen halt voll gut. (gibt's das in D auch?) Nur sehen die sich halt immer heftigster kritik gegenüber... vor allem seitens religiöser gruppen...
Die Gesetze sind verlogen und den Medizinern wird zu viel Verantwortung auferlegt. Nur weil wir usn selber nicht eingestehen wollen, dass wir sterben müssen und die Doktrin gilt "Leben, egal wie, ist besser als sterben". Wir mussten meine Oma 5 Jahre im Wachkoma pflegen (weil eine Tochter sich gegen das Abschalten gestemmt hat-und es abgelehnt hat sie zu pflegen...oder zu besuchen...). Das ist einfach verrückt.
Es ist halt ein riesiger Unterschied zwischen Leben und Überleben!
Möchte meiner Tante auch keinen Vorwurf machen, sie ist die einzige aus der Familie ohne pflegerische/medizinische Erfahrung und sieht die Dinge daher natürlich auch etwas mehr durch die rosarote Brille - im Grunde will sie meinem Opa auch nur das Beste... und sieht dabei halt nicht die reellen Chancen, sondern v.a. ihre Hoffnung. Die will ich ihr ja auch nicht komplett nehmen, aber ich will auch, dass wir bei meinem Opa den Moment nicht verpassen, wo es von "wir kämpfen, auch wenns schlecht aussieht" zu "wir haben verloren und wollen es uns nicht eingestehen" switched....
Der Therapeut hat heute was gesagt, was ich liebe rnicht gehört haben will. Mein Knie blockiert halt immer noch bei 90°, und zwar nicht mehr wegen verkürzter Fasern oder so, sondern die Knochen scheinen sich zu blockieren. Da meinte der Therapeut: Tja, zu kurzer Ersatz implantiert. Kommt oft vor beim hinteren Kreuzband, und Sehnen kann mna kaum dehnen. Muss man dann noch mal aufmachen, wegschnippeln, sich aus dem ANDEREN Knie neue Sehnen holen und das ganze dann nochmal von vorne, aber mit zwei operierten Knien und schon vor der OP arthrophiert.
WhaDaFuh?
Der Typ ist sozusagen nur mein Ersatztherapeut wenn der andere keine Zeit hat (und überhaupt, wieso lässt der so Sachen los statt einfach zu sagen der Arzt soll nochmal drüberschaun? Kommt mir eh ein bisschen komisch vor), und ich habe beschlossen, dass das nicht wahr ist, bis der Arzt das gleiche sagt. Wenn er das tut...tja, dann scheiß die Wand an.
Hast du noch ne andere praxis bei der du mal nachschuan lassen kannst. Ich hol mir bei medizinischen fragen immer gerne 100 ärzte vom Fach und such mir dann die antwort aus, die mir am besten gefällt. Das is zum Glück in deutschland noch möglich.
ich wurde bisher zum glück verschont davon, aber ein kollege, der hat's mit den bandscheiben im kreuz... wird von arzt zu arzt weitergereicht, die ihm ständig Kortison ins Rückenmark spritzen (so lange bis er mittlerweile nekroses Gewebe an der Stelle hat...), aber helfen will's nicht...
Operieren wollen sie nicht, würde ihn auch zum "Krüppel" machen, und das mit Anfang 30... Aber so ist's ja auch kein Zustand! Er greift jetzt nach allerlei Strohhalmen und hofft. Nächster Arzt: Ein Rückenspezialist aus Österreich.
Man wird sehen.
Dir natürlich alles gute! Hoffen wir mal, dass der Therapeut nur mal wieder so ein pessimistischer Schwarzmaler ist! Unsäglich sowas...
Zitat von Dusty MillerDer Therapeut hat heute was gesagt, was ich liebe rnicht gehört haben will. Mein Knie blockiert halt immer noch bei 90°, und zwar nicht mehr wegen verkürzter Fasern oder so, sondern die Knochen scheinen sich zu blockieren. Da meinte der Therapeut: Tja, zu kurzer Ersatz implantiert. Kommt oft vor beim hinteren Kreuzband, und Sehnen kann mna kaum dehnen. Muss man dann noch mal aufmachen, wegschnippeln, sich aus dem ANDEREN Knie neue Sehnen holen und das ganze dann nochmal von vorne, aber mit zwei operierten Knien und schon vor der OP arthrophiert.
WhaDaFuh?
Der Typ ist sozusagen nur mein Ersatztherapeut wenn der andere keine Zeit hat (und überhaupt, wieso lässt der so Sachen los statt einfach zu sagen der Arzt soll nochmal drüberschaun? Kommt mir eh ein bisschen komisch vor), und ich habe beschlossen, dass das nicht wahr ist, bis der Arzt das gleiche sagt. Wenn er das tut...tja, dann scheiß die Wand an.
Du solltest endlich mal ein Blues-Album veröffentlichen...
Zitat von Dusty Miller...tja, dann scheiß die Wand an.
Du solltest endlich mal ein Blues-Album veröffentlichen...
Naja, wie gesagt, ich habe einen super Therapeut, aber der hat im Moment keine Zeit, und dem anderen vertraue ich auch nicht so sehr, deshalb nehme ich das noch lange nicht als Tatsache an. Hat mich nur im ersten Moment ein bisschen geschockt.