RE: News & Stories

06.10.2011 17:36

Zitat von Jussi
hö? ^^

Naja, Jobs ist dafür berüchtigt, durch den Wahnsinnserfolg von iPhone, Pad und Pod unendlichen Druck auf die Chinesischen Zulieferer ausgeübt zu haben, und ungefähr im Mai letzten Jahres wurde bekannt, dass sich bereits 15 Mitarbeiter der Fabrik foxconn (die iPhones werden da zusammengesetzt) aus dem Fenster gestürzt hatten. Die Löhne sind auf dem Papier erheblich höher als regional üblich, aber das kann nur durch mind. 72h Wochen Hardcore-Akkordarbeit verdient werden, und das haltend ie MEnschen nicht aus.
Das lief schon lange und war natürlich kein Problem für Jobs, solange das keiner wusste. Das Problem kam erst, als das bekannt wurde.
Sofortmaßnahmen:
1. Nachrichtensperre. Ein Toter, über den keiner berichtet, ist kein Toter
2. Vertragsklausel: "Ich verspreche, mich während meines Arbeitsverhälrtnisses mit Foxconn nicht umzubringen" (kein Witz)
3. Netze unter allen Fenstern. That's right, NETZE unter ALLEN FENSTERN

Inzwischen wurden die Arbeitsbedingungen wohl ein winziges bisschen verbessert.
Viele dieser Verbesserungen sind Augenwischerei in Appledimensionen. Z.B: Pools und Schachclubs kostenlos für alle Mitarbeiter.
Klingt super. ZWEI kleine dreckige Pools, die niemand je reinigt für 30.000 Mitarbeiter und Clubs die nie jemand nutzt, weil außer Arbeiten und Schlafen nichts mehr drin ist, klingen schon ernüchternder.
Abgesehen davon, dass sie Selbstmorde vertuschen und man daher nicht sicher sein kann, wie viele schon tot sind, vergiften sie ihre Mitarbeiter in chinesischen Fabriken im ganz großen Stil mit perversen Lösungsmitteln. Lähmungen, Unfruchtbarkeit, Tod.

Man kann jetzt sagen, dass das ein bisschen scheinheilig ist, als mitteleuropäischer Verbraucher, der mindestens 60% chinesische Produkte nutzt, ausgerechnet auf Steve Jobs rumzuhacken, aber Apple sticht tatsächlich heraus, was auch durch den Wahnsinnserfolg bedingt ist. Foxconn konnte unmöglich die Stückzahlen in der Geschwindigkeit liefern, die überschlugen sich.
Es findet eine regelrechte Völkerwanderung in die Selbstmordfabrik statt.
Die Leute kommen von weither, verlassen ihre Familien und wohnen dann in der Fabrik, die sie nie mehr verlassen.

Eine schlechtere Menschenrechtsbilanz als Apple haben wohl nur noch Energiesparbirnen, da das Quecksilber in China ohne Schutzkleidung von Menschen gewonnen wird. Die brauchen sich dann nicht umbringen, weil sie genauso wie die Applemitarbeiter, die das Lösungsmittel verwenden müssen, eher früher als später sterben.

Die meisten Produkte aus China werden menschenverachtend hergestellt und wir kaufen sie alle, aber Energiesparbirnen und iPhones haben einen echten Bodycount. Die Gewinnspanne bei iPhones ist hoch, da hätte man nicht unbedingt so einen destruktiven Gewinnmaximierungskrieg führen müssen (obwohl, zugegeben, fast alle großen Unternehmen heute so denken). Jobs hat drauf geschissen, sich ehrlich mit dem Thema auseinander zu setzen, obwohl er die Mittel, die Macht und das Bewusstsein seines baldigen Todes hatte (und das überrascht mich echt irgendwie). Und die Rolle eines lächerlich religiös verehrten Pioniers, der von seiner Fanboigemeinde zum Gott stilisiert wurde. Wenigstens hat er seine Linie durchgezogen und die Aktionäre glücklich gemacht. Wirtschaftlich geht's Apple so gut wie nie, sein Lebenswerk ist gesichert.

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