Wer denkt, das Christentum hat seine mordlustige Phase schon hinter sich, irrt leider. Die Evangelicals aus Amiland haben ihren unbändigen Hass nach Afrika exportiert, mit perfektem Erfolg. In Uganda steht ein Gesetz zur Debatte, das einen neuen Holocaust starten wird falls es verabschiedet wird. Die Opfer diesmal: Schwule. Die Liste der "Schuldigen" ist schon geschrieben, ihre Adressen veröffentlicht. Die Doku ist 44min lang und man muss sich einloggen, aber ich glaube, jeder sollte sich das ansehen.
Als erstes hab ich nur ein Video mit einem Zusammenschnitt von diesem Primitiven Perverso Priester gesehen und hab mich kaputtgelacht über den Idioten ("Homosexuals eat da poo-poo....now da man puts his fist deep in da odda man's anus"). Aber dann hab ich mir die Dokumentation angesehen und konnte gar nicht mehr lachen. Stellt euch vor die kommen nachts in euer Haus und ziehen euch aus dem Bett, und ab ins Lager, nur wegen euerer Herkunft, Religion oder eben sexuellen Orientierung. Ich könnt heulen bei so viel Hass und Dummheit.
Ich kann den ganzen religiösen Hassscheiß nicht mehr hören. Glaube ist individuell. Glaubt was ihr wollt, aber wagt nicht eine Sekunde, mich missionieren zu wollen. Ich hab inzwischen null Toleranz für so eine Scheiße. Gegen Ende sagt der Priester "When God says homosexuality is a crime, I cannot change it. If you have a problem with me, you have a problem with God" In Wirklichkeit sind die alle nur geil drauf, sich jemand rauszusuchen, der anders als sie ist, und den umzubringen. Wenn sie nicht alle schwarz wären, würden sie eben Schwarze umbringen. Es geht um Hass, fertig. Argh.
Indoktrination und Dummheit ist halt ein Paerchen, was leider nie aussterben wird, da es von beidem wohl leider genug gibt bzw. auch immer fuer Nachschub gesorgt wird....
Leider werden eigentlich moral"stiftende" Gegenstände wie die Religion oder im Grunde genommen auch der Sozialismus oft für solch einen Scheiss missbraucht... Feindbilder werden aufgebaut und verfolgt. Ich frage mich da eben, ob dies einfach im Prinzip "Mensch" verankert ist und eben nur der eine oder andere da mal heraussticht und es anders - man könnte sagen "besser" - macht. Ich denke, auch Jesus war ein solcher MENSCH... (Ich glaube an die Existenz von Jesus, allerdings lediglich als Philosoph und Wanderprediger )
Mano, da bin ich inzwischen anderer Meinung. Es wird immer gesagt, dass alles grausame, was im Namen von Religionen geschieht nur ein Missbracuch ist. Ich finde aber dass Gewalt im Kern der Offenbarungsreligionen verankert ist. Der Exklusivitätsanspruch (Du sollst keine anderen Götter haben neben) sowie die Überzeugung, dass eine gute Lebensführung nicht reicht, um in den Himmel zu kommen, sondern ausdrücklich das Bekenntnis zum jeweiligen Gott nötig ist, resultieren in Gewalt. Ist doch klar: Der Fokus liegt nicht auf dem irdischen Leben. Das irdische Leben ist unwichtig im Vergleich zum ewigen Leben der Seele. Als überzeugter Gläubiger der "geoffenbarten Wahrheit" (also ausdrücklich nicht Buddhismus und so) KANN ich Menschen anderen Glaubens nicht so leben lassen wie sie wollen. Es geht ja darum, ihre Seele für die Ewigkeit zu retten bzw. ihren negativen Einfluss auf die Seelen anderer zu verhindern. Und das ist die Saat der Intoleranz und Gewalt. Man kann sich ja acuh andere Bibelstellen raussuchen und einen ganz anderen Weg einschlagen, aber es ist definitiv kein Missbrauch und anhand der Schrift gut begründbar, intolerant zu sein, Schwule zu hassen und andere mit seinem Glauben zu bombardieren.
Abgesehen davon, dass in Bibel und Koran ständig zu Gewalt und Intoleranz aufgerufen wird. Gleichzeitig wird ja auch zum absoluten Gegenteil aufgerufen (v.a. im Neuen Testament), aber das zeigt einmal mehr die widersprüchliche Natur heiliger Schriften. Ist eben doch alles von Menschenhand gemacht. Wenn man an sowas glaubt und deshalb gute Dinge tut, ist das ja auch vollkommen super. Aber dieses Missionarische ist für mich extrem böse.
Kierkegaard hat sowieso relativ einleuchtend hergeleitet, dass Glaube im Kern individuell ist und jede Organisation von Glaube Unsinn. Letztendlich darf jeder glauben, was er will, solange er andere damit in Ruhe lässt und einfach nur Rücksicht nimmt. Ob deine Metapher dann Jesus ist oder Allah oder Cthulu ist latte, Hauptsache du bist ein netter Mensch.
Dusty: Du hast meiner Meinung nach 100 % recht. Oder anders gesagt, du schriebst das auf, was genau so(!) meiner Meinung entspricht!
ZitatKierkegaard hat sowieso relativ einleuchtend hergeleitet, dass Glaube im Kern individuell ist und jede Organisation von Glaube Unsinn. Letztendlich darf jeder glauben, was er will, solange er andere damit in Ruhe lässt und einfach nur Rücksicht nimmt. Ob deine Metapher dann Jesus ist oder Allah oder Cthulu ist latte, Hauptsache du bist ein netter Mensch.
Zitat von Dusty Miller Der Exklusivitätsanspruch (Du sollst keine anderen Götter haben neben) sowie die Überzeugung, dass eine gute Lebensführung nicht reicht, um in den Himmel zu kommen, sondern ausdrücklich das Bekenntnis zum jeweiligen Gott nötig ist, resultieren in Gewalt.
Vorweg: Wie auf dem Sprachspiel-Feld "Religion" die Begriffe semantisch besetzt sind, ist bei der Auseinandersetzung mit religiöser Weltsicht von außerordentlich großer Bedeutung. Den Tag, an dem ich die Liebste an meiner Seite kennen gelernt habe, als den Tag zu bezeichnen, da der Himmel die Erde berührte, klingt in den Ohren eines fanatischen Meteorologen oder Geologen bestimmt einlieferungswürdig (und in denen von echten Männern bestimmt auch ). Daher gilt es zu klären (und das ist nicht beliebig, sondern muss zu rechtfertigen sein), was mit den meist althergebrachten religiösen Begriffen überhaupt gemeint ist. Leider wird von Seiten religiöser Fundamentalisten jeglichen Couleurs, von Seiten des religiösen Bürgertums oder von Machtswegen her diese Klärung aus Dummheit, Bequemlichkeit oder aus Gründen des Machterhalts nicht mitvollzogen. Dass diese Nicht-Deutung religiöser Sprache dann von zurecht erbosten Kritikern völlig unkritisch übernommen wird, ist nachvollziehbar und zugleich ärgerlich. Nachvollziehbar, weil die Unmenschlichkeit zum Himmel schreit, die durch diese Dummheit tagtäglich geschieht. Ärgerlich, weil Gruppierungen nicht differenziert betrachtet, sondern vereinfacht über einen Kamm geschoren werden.
Was den Wahrheitsanspruch betrifft: Es gibt Überzeugungen im Alltag, die lassen sich begründet rechtfertigen und werden nicht relativ betrachtet, nach dem Moto: Jeder nach seiner Fasson. Vorsicht Analogie: Geht es um die Debatte einer Einführung der Todesstrafe, so wird sich der ein oder andere doch nicht auf einen universal gültigen Relativismus (!) berufen, sondern darum ringen, dass dieses Erbe der Steinzeit nicht noch einmal einen legalen Status in Europa erhält. Manche führen diese Debatte diskursiv, andere gewaltsam. Übrigens würde man die Gegner der Todesstrafe oder von mir aus der Atomkraft nicht gemeinhin bei ihrer Einschätzung über einen Kamm scheren, sondern sehr wohl die Art ihres Protestes als auch ihre Interessen dabei berücksichtigen.
Zuletzt: Kierkegaard war tatsächlich der Überzeugung, dass religiöse Inhalte unmittelbar gebunden sind an allgemeinmenschlichen, existentiellen Erfahrungen eines jeden Einzelnen, als da wären Scheitern, Wertschätzung, Geborgenheit, Tod, Liebe usw. Diese Erfahrungen werden in unterschiedlichen Kontexten ganz unterschiedlich gedeuten. Mal radikal umwertend wie bei Nietzsche, mal radikal funktional wie bei Dawkins und Co, mal radikal religiös wie bei Gandhi, mal radikal beliebig wie im Internet, mal radikal tabuisierend wie in der Öffentlichkeit. Und diese Deutungen, so nachvollziehbar sie aus der je einzelenen Biographie heraus zu verstehen sind, stehen nicht gleichbedeutend neben einander. Vielmehr positionieren wir uns diskursiv zu ihnen. Es scheint eine Art von Perspektivenwiderspruch zu geben: Mögen wir von außen betrachten ("objektiv") die Beliebigkeit aller Meinungen und Weltanschauungen propagieren (oder zumindest anerkennen) - aus der ersten Perspektive des Ich (subjektiv) heraus, haben wir Grundhaltungen (im besten Falle wohlbegründete und damit diskursfähige), denen wir gefühlt oder wissentlich einen Wahrheitsanspruch zuerkennen.
Jam, ich hab ein Problem mit dem ganzen Erneuerungs und Neuinterpretationsgedanken der Kirchen. Radikaler Relativismus à la Dilthey ist in meinen Augen übrigens auch kompletter Unsinn. Aber ich finde, heute wird vieles gute aus der Bibel genommen und so getan, als drücke es die Essenz der Aussage der Bibel aus, in Wirklichkeit drückt es nur die gute Seite der Bibel aus, bzw die Seite, die man gerade haben will. Man setzt das Gute mit dem Wahren gleich, was nicht funktioniert (nicht in dem Sinne hier).
Du hast vollkommen Recht: Man kann definitiv eine gemeinsame, rationale Grundlage finden für gutes Verhalten. Nur braucht man dafür keinen Glauben an Gott, auch wenn Kant am Schluss auf rein utilitaristische Weise darauf zurückgeschwenkt ist. Ich habe eine radikale Ansicht von ALLEN Büchern, GANZ BESONDERS der Bibel: Ein Buch ist ein Buch. Von Menschenhand geschrieben. Lies es (hba cih tatsächlich mal gemacht) und prüfe es. Was du in dem Buch für wertvoll befindest, übernimm. Das schlechte lass weg.
Aber NIEMALS ist etwas deswegen richtig oder wahr, weil es in einem bestimmten Buch steht. Genau diesen Anspruch haben aber bekanntermaßen heilige Schriften. Ich finde es wird Zeit, uns selber Gedanken zu machen, was gut und was falsch ist, Bibel, Koran und Talmud können dabei, genau wie andere Bücher auch, eine Quelle von Ideen sein.
EDIT: Sag mal, hast du Theologie studiert? Mir fällt gerade auf, dass unsere Diskussion gegen grundlegende Redneck-Regeln verstößt... Wir müssen da ein paar Wortersetzungen vornehmen, sonst geht das hier nicht weiter. Bethlehem=Nola Bibel=Nola (Album) Dillthey=Hank Williams Kierkegaard=Willie Nelson Koran=Mein Jagdhund und ich Genese=Traktor
jau, ich hab Theolo.... ääääh Biertrinken studiert.
Zitat von Dusty MillerAber NIEMALS ist etwas deswegen richtig oder wahr, weil es in einem bestimmten Buch steht. Genau diesen Anspruch haben aber bekanntermaßen heilige Schriften. Ich finde es wird Zeit, uns selber Gedanken zu machen, was gut und was falsch ist, Bibel, Koran und Talmud können dabei, genau wie andere Bücher auch, eine Quelle von Ideen sein.
Jau, Quelle ist ein guter Begriff, vielleicht sogar eher noch der Rhein. Der muss nämlich auch erst durch ne Kläranlage, bevor man den trinken kann. So ist die Deutungsbrille, bzw. der Deutungsfilter äußerst wichtig beim Lesen. Wort wörtlich betrachtet ist sie Gift (siehe Fundamentalistenquatsch). Deutungsfolien sind wissenschaftlich erprobte und recht taugliche Methoden wie die historisch-kritische oder tiefenpsychologische. Von fragwürdigen Neuströmungen zu sprechen wäre so, als würde man die kopernikanische Wende oder die Relativitätstheorie jeweils zu ihrer Zeit als fragwürdigen Neuinterpretationsgedanken bewerten. Bibelbetrachtung ist kein ehernes Unternehmen, sondern unterliegt wie alles menschliche Unterfangen dem Aufgreifen und Weiter- und Neudenken des Bestehenden.
Zitat von Jam*lol* jau, ich hab Theolo.... ääääh Biertrinken studiert.
Zitat von Dusty MillerAber NIEMALS ist etwas deswegen richtig oder wahr, weil es in einem bestimmten Buch steht. Genau diesen Anspruch haben aber bekanntermaßen heilige Schriften. Ich finde es wird Zeit, uns selber Gedanken zu machen, was gut und was falsch ist, Bibel, Koran und Talmud können dabei, genau wie andere Bücher auch, eine Quelle von Ideen sein.
Jau, Quelle ist ein guter Begriff, vielleicht sogar eher noch der Rhein. Der muss nämlich auch erst durch ne Kläranlage, bevor man den trinken kann. So ist die Deutungsbrille, bzw. der Deutungsfilter äußerst wichtig beim Lesen. Wort wörtlich betrachtet ist sie Gift (siehe Fundamentalistenquatsch). Deutungsfolien sind wissenschaftlich erprobte und recht taugliche Methoden wie die historisch-kritische oder tiefenpsychologische. Von fragwürdigen Neuströmungen zu sprechen wäre so, als würde man die kopernikanische Wende oder die Relativitätstheorie jeweils zu ihrer Zeit als fragwürdigen Neuinterpretationsgedanken bewerten. Bibelbetrachtung ist kein ehernes Unternehmen, sondern unterliegt wie alles menschliche Unterfangen dem Aufgreifen und Weiter- und Neudenken des Bestehenden.
Ja, klar muss sowas immer wieder neu entdeckt und durchdacht werden. Aber der theologische Ausgangspunkt dabei ist mir zu sehr dem Ziel verpflichtet, doch wieder ein einheitliches Bild einer letztendlich heterogenen Sache zu konstruieren.
Es gibt nunmal Teile der Bibel, bei denen ich mir keine positive Interpretation vorstellen kann (z.B. derbe Schwulenhasstiraden...ich weiß die Stelle nicht mehr die ich da meine, so ein Mist. aber da war eine sehr deutliche Stelle im Alten Testament...), und die sind sehr schwer wegzudiskutieren. Genauso gibt es Teile der Bibel, die von wirklich netten und sozialen Menschen geschrieben sind.
Mein Problem ist, dass man ständig gesagt bekommt: "Nein nein, wenn da was schlechtes steht, das hast du nur missverstanden." Aber ich finde, die Bibel hat keine einheitliche Aussage, sondern gute und schlechte (böh, ich wiederhol mich, sorry). Natürlich bin ich kein Bibelforscher. Ich hab mich in meiner Jugend noch viel mit dem Kram beschäftigt, als mir die Kirche noch sinnvoll erschien. Aber hermeneutische Ansätze der Bibelinterpretation, Exegese und Genese, damit hab ich nur oberflächlich mal zu tun gehabt.
Aber ich will ja auch niemandem in seinen Glauben reinreden (sonst würde ich ja genau das tun, was ich den ekelhaften Missionaren vorwerfe). Wie gesagt, wer gut und aus halbwegs vernünftiger Motivation handelt, ist ein guter Mensch. Und so kompliziert moralische Entscheidungen sind (mit jedem bisschen macht das wir gewinnen, werden sie komplizierter, siehe Gentechnik), so einfach ist doch oft zu erkennen, wenn jemadn einfach ein gutes Herz hat. Wir können von den allereinfachsten Dingen dieser Welt nur in Metaphern sprechen, selbst so etwas "einfaches" wie einen "Baum" können wir niemals sprachlich erfassen. Das Konzept von "Gott" ist noch viel mehr nur als grobe, kindliche, bizarr vereinfachte Metapher zu verstehen (insofern macht "Du sollst dir kein Bild machen" extrem viel Sinn). Obwohl ich eine Art Pantheist bin, komme ich auch niemals von diesem anthropomorphen, interventionistischen Gottesbild los, das ich doch im Kopf habe. Und obwohl meine Eltern kaum religiös sind, bin ich doch protestantisch geprägt (sprich: Du bist allein mit deinem Gewissen, du bist selbstverantwortlich für dein Handeln, dir nimmt keiner die Beichte ab und sagt alles wieder gut, du stehst alleine vor Gott etc.). Da kann ich machen,was ich will.
Ich hab ewig nachgedacht, wie mein Glaube aussieht, und er besteht hauptsächlich im Staunen. Ich sehe die Welt und empfinde sie als göttlich. Kann man die Welt von Gott trennen oder ist Gott die Natur (im Sinne von z.B. den Naturgesetzen, den Strukturen die wir um uns herum entdecken, den kleinen und großen Wundern)? Ist Gott vielleicht einfach "Ordnung"? Ich glaube, auf einer Ebene, die wir nicht zu verstehen fähig sind, macht die Frage gar keinen Sinn mehr. Vll gibt es so etwas nicht wie die Trennung von Dingen. Vll gibt es keinen Unterschied zwischen einem Ding und dem anderen, zwischen Leere und Fülle, zwischen Schöpfung und Schöpfer. Nachdem ich ein paar Jahre Philosophie studiert habe, ahne ich, dass mir niemand eine Antwort geben wird und dass ich niemals die Welt um mich rum verstehen kann. Ich kann nur davor stehen und mich immer wieder dran freuen und staunen. Ich meine, das klingt kitschig, aber sowas wie Insekten oder Blumen, wenn man ganz nah ran geht und entdeckt diese Strukturen überall...wie sich das Kleine im Großen spiegelt und umgekehrt, die Kreisläufe, Harmonie und Chaos, Musik... Das ist meine Religion. Und meine Moral mach ich mit mir selber aus.
Mag sein, dass das alles vage und nur gefühlsbasiert ist. das ist es deshalb, weil ich gemerkt habe, dass mein Verstand mich da nicht weit bringt, und dass ich die, die genaue und gewisse Antworten liefern, verdächtige, zu bluffen, und zwar alle.